Als Adenotomie, im Volksmund auch kindliche Polypen-OP/Polypenentfernung genannt, bezeichnet man die Entfernung der Rachenmandel. Diese liegt unpaarig im Nasenrachen, also dem Übergang von der hinteren Nase in den Schlund.

Wann wird die Rachenmandel entfernt?

Der häufigste Grund zur operativen Entfernung der Rachenmandel/Polypen ist die Vergrößerung mit Beeinträchtigung der Nasenatmung. Die Symptome gehen dabei von nächtlichem Schnarchen, einer dauerhaften Mundatmung über eine nächtliche Schlafapnoe bis hin zu rezidivierenden Infekten der oberen und unteren Atemwege. Auch die Entstehung von Paukenergüssen und/oder Mittelohrentzündungen wird begünstigt.

Wie erfolgt die Operation?

Die Operation, die prinzipiell in jedem Lebensalter durchgeführt werden kann, erfolgt in einer kurzen Vollnarkose. Der Eingriff dauert ca. 10-15 Minuten. Dabei wird die Rachenmandel durch den Mund mit einem gebogenen Ringmesser aus dem Nasenrachendach herausgeschält. Da das Wundbett nicht direkt verschlossen wird kommt es für einige Minuten zu einer geringen Schmierblutung. Durch Kompression sistiert diese dann spontan. Dennoch können geringe Schmierblutungen bis in der Aufwachphase andauern oder wieder auftreten.

Welche Risiken bestehen?

Das größte Risiko ist die Nachblutung. Dabei kommt es zur vorzeitigen Ablösung des Wundbelags und einer Blutung aus dem Wundbett, die sich als Nasenbluten oder Blutung aus dem Mund äußert. Kann die Blutung nicht durch konservative Maßnahmen wie z.B. Anwendung von Nasenspray, kühlen des Nackens gestoppt werden, ist in seltenen Fällen sogar eine erneute Operation zur Blutstillung nötig. Weitere Komplikationen sind Schluckbeschwerden, Veränderung der Sprache, Verschlucken und lokale Infektionen – diese sind sehr selten. Außerdem kann es zu einem erneuten Nachwachsen der Rachemandel kommen, so dass in einigen Fällen eine erneute OP stattfinden muss.

Nach der Operation

Nach der Operation sollte man sich am OP-Tag und am folgenden Tag körperlich schonen. D.h. Kinder sollten unter Aufsicht bleiben und nicht in die Schule oder den Kindergarten gehen. Am 2. Tag nach der OP kann -bei reizlosem Lokalbefund und Beschwerdefreiheit – der Kindergarten oder die Schule wieder besucht werden. Bezüglich der Ernährung nach der OP empfehlen wir keinerlei Restriktionen. Beim Auftreten von Schluck- oder Ruheschmerzen kann ein Schmerzmittel wie z.B. Ibuprofen gegeben werden. Medikamente mit blutverdünnender Wirkung sollten unbedingt gemieden werden! Beschwerden die über den 2. postoperativen Tag hinausgehen sind selten.